Gesundheit

Ärztliche Bereitschaftspraxis Meisenheim: Bitte keine geräuschlose Reform!

Die Änderungen betreffend der Ärztlichen Bereitschaftspraxis in Meisenheim haben mich vor einigen Tagen über den Ersten Beigeordneten Dietmar Kron (VG Nahe-Glan) erreicht. Er hatte mit einer Rundmail dafür gesorgt, dass die betroffenen Gebietskörperschaften (über deren VG-Bürgermeister) informiert wurden. Seither wartet man auf eine offizielle Rückmeldung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), um den Prozess angemessen begleiten zu können. Daher hatte auch ich bereits mit Schreiben vom 09.11.2020 die KV angeschrieben und um Mitteilung gebeten, was von diesen Informationen nun tatsächlich zutrifft (siehe unten).

Gestern war dann im Oeffentlichen Anzeiger Bad Kreuznach zu lesen, dass die bekannten Sprechstunden in „bedarfsabhängige“ Öffnungszeiten geändert werden. Änderungen in der Gesundheitsversorgung unserer Region betrachte ich stets kritisch, was auch in Kirn bereits der Fall war. Daher habe ich am heutigen Vormittag im Rahmen eines Telefonats mit dem Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Dr. Heinz, sowie dem Beigeordneten Dietmar Kron den Austausch gesucht.

Meine Einschätzung nach den Gesprächen:

Auch hier ist Sachlichkeit geboten! Die KV sagt, es sei keine Verschlechterung des Angebotes, sondern sogar eine Verbesserung. Sie begründet das mit den grundsätzlichen Zielen ihrer Reform der Bereitschaftspraxen. Aus Sicht der Politik vor Ort ist zu vernehmen, dass man sich eine offenere Kommunikation wünscht. Auch ich bin der Meinung, dass Maßnahmen dieser Art nur dann Akzeptanz finden, wenn man solche Dinge nicht aus der Presse, sondern im bilateralen Gespräch erfährt!

Gut deshalb, dass die KV mir zugesagt hat, die Maßnahmen im direkten Austausch mit den lokal verantwortlichen Politikern näher zu erläutern – allerdings erst, wenn die personellen Belastungen aufgrund der Corona-Pandemie und der aktuell laufenden Vorbereitungen hinsichtlich eines etwaigen Impfstoffes ein entsprechendes Zeitfenster zulassen.

Fazit: Ja, es gibt Gründe für die Reform aus Sicht der KV. Und ja, es gibt Sorgen aus Sicht der Bevölkerung und der Politik. Es ist daher notwendig, alle Argumente sachlich zu bewerten, um am Ende der Debatte auch Akzeptanz und Beruhigung schaffen zu können.

Meine Meinung: Am „Ende des Tages“ darf durch solche Reformen keine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung entstehen. Ob die KV jedoch mit ihrer Einschätzung, es sei sogar eine Verbesserung, richtig liegt, darf man nicht abwarten. Ob das wirklich so ist, muss vorher klar diskutiert und erörtert werden. Dazu bleibe ich mit allen Beteiligten im direkten Austausch!